Geopolitische Spannungen im Nahen Osten
Die Situation zwischen Israel und dem Iran bleibt äusserst angespannt. Israel griff erneut iranische Ziele an, darunter auch Einrichtungen zur Urananreicherung. Infolge dieser Eskalation rief Israel die Bevölkerung nahe dem iranischen Atomreaktor Arak zur Evakuierung auf.
Unklar bleibt weiterhin, ob die USA aktiv in den Konflikt eingreifen werden. Hoffnung auf diplomatische Fortschritte weckt ein geplantes Treffen europäischer Aussenminister mit dem iranischen Amtskollegen in Genf, bei dem das iranische Atomprogramm besprochen werden soll.
Marktreaktion und Einschätzungen
Laut Analyst Gao Jian befindet sich der Ölmarkt in einer Phase der Konsolidierung auf hohem Preisniveau, während die Unsicherheit anhält. Das Risiko einer Ausweitung des Konflikts bleibt bestehen.
Mike Sommers vom American Petroleum Institute sieht aktuell keine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Iran die Strasse von Hormus blockieren wird – mahnt aber zur Wachsamkeit.
Nachfrageentwicklung in den USA
Die saisonal steigende Ölnachfrage in den USA wurde durch aktuelle DOE-Daten bestätigt: Der Verbrauch stieg um 0,6 Mio. Barrel pro Tag auf 20,4 Mio. B/T in der Woche zum 13. Juni.
Zinspolitisch bleibt der Druck auf die Nachfrage gering – die US-Notenbank belieh den Leitzins in der erwarteten Spanne und signalisierte bis Jahresende zwei mögliche Senkungen. Fed-Chef Powell relativierte jedoch die Prognose mit Blick auf mögliche Inflationsrisiken.
Preistreibende Faktoren:
Militärische Eskalation zwischen Israel und Iran
Evakuierungsaufrufe rund um Atomstandorte im Iran
Sorgen um mögliche Angebotsausfälle im Nahen Osten
Saisonaler Anstieg der Ölnachfrage in den USA
Marktpsychologie (Unsicherheitsprämie)
Preisdämpfende Faktoren:
Fortbestehende diplomatische Bemühungen (Atomgespräche in Genf)
Unveränderte US-Leitzinsen
Geopolitische Risiken wie die Sperrung der Strasse von Hormus aktuell als unwahrscheinlich eingeschätzt
Fazit:
Der Ölmarkt bleibt aufgrund der instabilen geopolitischen Lage unter Spannung. Die Kombination aus erhöhter Nachfrage und geopolitischer Unsicherheit führt zu Preisaufwärtsdruck. Kurzfristige Entspannung ist nicht in Sicht, wodurch sich weiterhin Aufschlagspotenzial bei den Inlandspreisen ergibt.
Rheinfrachten aktuell bei CHF 25.-/t
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